Weihnachten ist ein sinnliches Fest – es duftet, klingt gut oder sieht besonders aus – wie diese Weihnachtsgurke. Weihnachtsbaumschmuck Gurke, 2024, Deutschland. Foto: Christian Krug, Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen
Von Christian Schröter, 6. Dezember 2024, Lesedauer 2 Minuten, 48 Sekunden
Weihnachten mit allen Sinnen: Überraschendes aus der Sammlung des MEK, 29. November 2024 bis 5. Februar 2025
Berlin, 5. November 2024
#Weihnachten riecht, schmeckt, klingt und leuchtet: Ob der Duft von gebrannten Mandeln oder die weihnachtliche Musik, die beleuchteten Weihnachtsbäume oder der Geschmack von Lebkuchen – das Gemisch aus Lichtern, Gerüchen und Klängen ergibt den besonderen Mix, der verzaubert und all unsere Sinne auf besondere Weise anspricht. Die Sonderausstellung »Weihnachten mit allen Sinnen« des Museums Europäischer Kulturen (MEK) geht diesen Sinneseindrücken nach und macht sie für die Besucher erlebbar. Dazu zeigt es reichlich Überraschendes aus seinen umfangreichen Sammlungsbeständen.
Weihnachten hat viele Bedeutungen: gemeinsame Zeit mit Freunden und Familie, Geburtstagsfest Jesu Christi, Zeit des Innehaltens, des Nachdenkens und – des Genusses. Doch zur Weihnachtszeit gehören nicht nur sinnliche Erfahrungen, auch Überraschungen dürfen nicht fehlen: Adventskalender, gefüllte Socken und Schuhe oder die verpackten Weihnachtsgeschenke unter dem Weihnachtsbaum. Sie sorgen schon in der #Adventszeit für Spannung, einen Monat lang.
Darum zeigt das #MEK auch Objekte mit Überraschungspotenzial aus seiner großen Weihnachtssammlung. Dazu gehört die furchterregende Maske eines Krampus. Er ist im Alpenraum und in Teilen Mitteleuropas der Begleiter des heiligen Nikolaus und bestraft die unartigen Kinder, während der andere die braven Kinder beschenkt, so wie das in der Oberlausitz beheimatete Bescherkind (Dźěćetko): Gekleidet in sorbischer Tracht, das Gesicht mit zarter Spitze verschleiert, bringt das Mädchen in der Vorweihnachtszeit Segen für die Erwachsenen und Süßigkeiten für die Kinder. In der Sonderausstellung im MEK wird die typische Kopfverhüllung des Bescherkinds mit den traditionellen bunten Bändern zu sehen sein.
Die Geburt Jesu in Form von Krippen ist eine klassische Darstellung für Weihnachten – diese können jedoch auch überraschend anders aussehen! Die für die Ausstellung ausgewählten Krippen lassen staunen: Nicht nur Ochs und Esel sind wie üblich Beobachter des Geschehens, sondern auch eine Vielzahl Vögel. Und wer glaubt, dass Krippen nur die Geburt Jesu im Stall darstellen, der irrt. Die Krippen aus dem italienischen Neapel präsentieren zugleich das Bild von einem vollen, prallen neapolitanischen Leben mit Tavernen, zechenden Gästen, Märkten und Händlern. Überraschend sind auch die strahlend bunten Krippenfiguren des Künstlerpaars Hilario & Georgina Mendívil aus Peru mit ihren irritierend langen Hälsen. Sie gehören zur Europa übergreifenden ehemaligen Privatsammlung von Gertrud Weinhold, die sie zwischen den 1950er und 1980er Jahren zusammengetragen hat.
Weitere Ausstellungsstücke sind unter anderem: ein imposanter, keramischer #Lebensbaum aus #Mexiko, in dessen Zentrum die Geburtsszene Jesu steht, und ein Weihnachtsleuchter aus Deutschland, der mit #Rapsöl zum Leuchten gebracht wurde. Nicht fehlen dürfen besonderer Weihnachtsbaumschmuck und Adventskalender mit ihren 24 Türchen voller Überraschungen. Das MEK präsentiert eine Auswahl von ihnen aus einer Vielzahl europäischer Länder.
»Weihnachten mit allen Sinnen« ist eine Ausstellung mit Überraschungen, in der die Besucher selbst riechen, schmecken, hören, fühlen und natürlich sehen können, um so die Weihnachszeit auf besondere Weise zu erleben.
Die offene »WeihnachtsWerkstatt«, an jedem Adventssamstag
30. November 2024, 7. Dezember 2024, 21. Dezember 2024, jeweils 14 bis 16 Uhr
MEK Adventssonntag
Der MEK Adventssonntag mit einem vielfältigen Programm – von Speed Dating über Geschichten lesen und gemeinsam singen bis zum Mischen von Weihnachtsgewürzen.
8. Dezember 2024, 14 bis 18 Uhr
Tauschbörse für ungeliebte Weihnachtsgeschenke
5. Januar 2025, 14 bis 16 Uhr (Museumssonntag, Eintritt frei