Durchschneiden des Eröffnungsbandes der neuen Ausstellung "Gutenberg-Museum MOVED" im Naturhistorischen Museum Mainz: Dr. Ulf Sölter (Museumsdirektor Gutenberg-Museum), Marianne Grosse (Bau-und Kulturdezernentin), Nino Haase (Oberbürgermeister), Dr. Bernd Herkner (Museumsdirektor Naturhistorisches Museum). Foto: Gutenberg Museum Mainz
Von Christian Schröter, 25. Dezember 2024, Lesedauer 4 Minuten, 37 Sekunden
Festakt für die Eröffnung von »Gutenberg Museum Moved«
Mainz, 25. November 2024
Mit der Eröffnung der Interimsausstellung »Gutenberg Museum Moved« wird das Erbe Gutenbergs in den neu sanierten Räumen des Naturhistorischen Museums #Mainz auf beeindruckende Weise lebendig. Seit dem 23. November 2024 können Besucher auf 1.030 Quadratmetern Ausstellungsfläche – darunter 220 Quadratmeter Sonderausstellungsfläche – herausragende Objekte aus der umfassenden Sammlung des #Gutenberg Museums entdecken.
Bei der feierlichen Eröffnungsfeier am 22. November 2024 begrüßten Oberbürgermeister Nino Haase und die Baudezernentin und #Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Mainz, Marianne Grosse, mehr als 100 geladene Gäste aus #Politik, #Kultur, #Verwaltung sowie zahlreiche #Projektbeteiligte. Dr. Bernd Herkner, Direktor des Naturhistorischen Museums, begrüßte die Gäste als Hausherr. Herr Dr. Ulf Sölter, Direktor des Gutenberg Museums hielt ebenfalls ein Grußwort. Ministerpräsident Alexander Schweitzer sendete einen schriftlichen Gruß zur Eröffnung; Staatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck war ebenfalls zu Gast.
In ihrer Ansprache betonte Bau und Kulturdezernentin Marianne Grosse die mediale Strahlkraft von Gutenbergs Erfindung und die Bedeutung des Gutenberg Museums für Mainz und darüber hinaus.
»Die Entscheidung, das Gutenberg Museum vorübergehend im Naturhistorischen Museum unterzubringen, war eine geniale Lösung«, sagte Grosse. Sie hob hervor, dass die Umgestaltung der Reichklarakirche und die Neuinterpretation der Ausstellung eine Chance für beide Museen darstellt. Zum einen aufgrund der Notwendigkeit einer neukonzipierten Präsentation der Dauerausstellung des Gutenberg Museums in neuer räumlicher Umgebung, die damit die Chance einer »Best of« Version in sich barg. Und zum anderen die bauliche Aufwertung und Sanierung der Reichklarakirche für eine Nachnutzung des Naturhistorischen Museums Mainz.
Die Notwendigkeit eines Interims ergibt sich, da ab März 2025 der Bauzaun am Standort Liebfrauenplatz gestellt wird und die vorbereitenden Arbeiten für den Neubau des Gutenberg Museums beginnen. Marianne Grosse skizzierte den Werdegang des Projektes und die unterschiedlichen Arbeitsstränge, die zum Erreichen des Meilensteins der Interimseröffnung geführt haben.
Nach den Grußworten erfolgte das symbolische Durchschneiden des Eröffnungsbandes durch Oberbürgermeister Nino Haase, Bau und Kulturdezernentin Marianne Grosse, Direktor des Gutenberg Museums Dr. Ulf Sölter und dem Direktor des Naturhistorischen Museums Dr. Bernd Herkner. Danach präsentierten die Kurator:innen des Gutenberg Museums den Gästen die neue Ausstellung bei einem gemeinsamen Rundgang.
Die Ausstellung »Gutenberg Museum Moved« zeigt nicht nur die Meilensteine des Buchdrucks, sondern auch, wie Gutenbergs Erfindungen die heutige Medienlandschaft revolutionieren.
Ein besonderes Highlight ist das neue Stadtmodell, das die Entwicklung der Mediengeschichte in einer Animation visuell anschaulich vermittelt. Ein medieninszenierter Objekttisch sowie digitale Präsentationen geben Einblicke in die Drucktechnik und die Geschichte des Buchdrucks.
Im Rahmen der Ausstellung werden auch die berühmten Gutenberg Bibeln in einer neu gestalteten Schatzkammer gezeigt. Diese werden unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen und strengen konservatorischen Vorgaben präsentiert.
Neu gestaltet sind zudem auch der Druckladen, die Stationen für die Druckvorführungen im Obergeschoss und das Kino, in dem zwei Filme gezeigt werden: Der vom #SWR produzierte Gutenberg Film aus dem Jahr 2013 und ein Kurzfilm von Stefan Matlik über Gutenberg mit Lars Reichow als Sprecher.
Die Gäste konnten in der neuen Ausstellung auch selbst aktiv werden: An verschiedenen Medienstationen hatten sie die Möglichkeit anhand einer Medienkarte Hintergrundwissen zu einigen Exponaten einzuholen. Auf dieser Medienkarte werden Bewegtbilder zum jeweiligen Thema aufgespielt. Ein weiterer Mehrwert der Medienkarte besteht darin, das eigene Selfie, welches an der Selfiestation im Ausstellungsraum in der Kulisse einer mittelalterlichen Druckwerkstatt erstellt werden kann, ausgedruckt mit nach Hause zu nehmen.
»›Moved‹ steht für Bewegung, im physischen und metaphorischen Sinne, und lädt die Besucher:innen ein, über die Entwicklung von Ideen, Technologien und Kulturen nachzudenken, die uns alle miteinander verbinden. In einer Zeit, in der der Austausch von Informationen immer schneller erfolgt und in die Welt getragen werden, ist es wichtiger denn je, die Wurzeln unserer heutigen Medientechnologien zu verstehen und die Möglichkeiten, die sie uns bieten, zu schätzen«, betont Marianne Grosse.
Die Interimspräsentation des Gutenberg Museums im Naturhistorischen Museum ist das Ergebnis einer intensiven, gemeinsamen Planung und Umsetzung von Gebäudewirtschaft Mainz, Architekturbüros, verschiedenen Planungspartnern sowie den Teams beider Museen. Besonderen Dank sprach Marianne Grosse allen Beteiligten, insbesondere den Mitarbeitenden des Naturhistorischen Museums Mainz und des Gutenberg Museums sowie der Gebäudewirtschaft Mainz aus.
Die Ausstellung ist ab dem 23. November 2024 für das Publikum zugänglich und lädt dazu ein, die spannende Geschichte des Buchdrucks sowie seine modernen Pendants zu entdecken.
Das Naturhistorische Museum und das Gutenberg Museum freuen sich auf zahlreiche Besucher:innen und anregende Gespräche.
Hintergrund
Im Mai 2018 beauftragte der Mainzer Stadtrat die Verwaltung, eine »Arbeitswerkstatt Modernisierung Gutenberg Museum« einzurichten, um das Projekt »Neubau und Modernisierung Gutenberg Museum« unter Beteiligung der Bürger:innen voranzutreiben. Insgesamt fanden 19 Sitzungen statt, davon vier öffentlich.
Im September 2020 folgte der Stadtrat einstimmig den Empfehlungen der Arbeitswerkstatt, was die Grundlage für die nächsten Schritte bildete. Eine Machbarkeitsstudie zum Standort Liebfrauenplatz, unterstützt von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien sowie dem Land Rheinland Pfalz, wurde 2021 abgeschlossen und als Grundlage für einen Architektenwettbewerb genutzt.
Im Oktober 2022 wurde der Siegerentwurf eines europaweiten Architekturwettbewerbs ausgewählt. Weitere Planungen, Informationsveranstaltungen und Gremienbeteiligungen folgten. Die vorbereitenden Maßnahmen zum Neubau sollen nun ab März 2025 am Liebfrauenplatz beginnen, während das Gutenberg Museum ab sofort in seinem Interimsquartier während der Bauzeit untergebracht ist.
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