Von Christian Schröter, 26. Dezember 2024, Lesedauer 1 Minute, 57 Sekunden
Deutsches Literarturarchiv Marbach: Ausstellungseröffnung: 80. Geburtstag von Botho Strauß
Marbach, 26. November 2024
»Meine Arbeit ist seit jeher und ursprünglich mit der Entscheidung verknüpft, als Schriftsteller niemand zu sein als der, der schrieb.« Botho Strauß meidet öffentliche Auftritte, lebt zurückgezogen in der Uckermark, gibt kaum Interviews. Sein Schreiben aber prägt seit Jahrzehnten die deutschsprachige und internationale #Literatur. Zu seinem 80. Geburtstag präsentiert das Deutsche #Literaturarchiv in 3 Akten ausgewählte Archivalien aus seinem Vorlass, den Strauß dem Deutschen Literaturarchiv anvertraute.
Zur Eröffnung spricht der Schweizer Germanist Philipp Theisohn, dessen Monografie Denken nach Botho Strauß. Begegnungen in einer anderen Zeit im Oktober 2024 erschien. Es begrüßt Sandra Richter, Direktorin des Deutschen Literaturarchivs. Die Ausstellung mit rund 60 Exponaten wurde von Ulrich von Bülow, Leiter der Abteilung #Archiv, und Vera Hildenbrandt, Leiterin der Museen, kuratiert und von Limited Inc. gestaltet. Sie wird bis zum 16. Februar 2025 im #Literaturmuseum der #Moderne gezeigt.
Der 1. Akt gilt dem »Gebärdensammler‹, dem Theaterkritiker, Dramaturgen und Theaterautor
Seit den frühen 1970er Jahren ist Botho Strauß – neben Peter Handke – auch international einer der meistgespielten deutschsprachigen Dramatiker. Materialien zur Trilogie des Wiedersehens erlauben den Blick in die Schreibwerkstatt des Bühnenautors, seine Würdigungen von Bruno Ganz und Jutta Lampe illustrieren seine Sicht auf die Schauspielkunst. Der 2. Akt zeigt ihn als Wanderer durch die Literatur, der auch gegen den Kanon liest, und sich in der Auseinandersetzung mit Rudolf Borchardt, Gottfried Benn, Ernst #Jünger, Konrad Weiß, Martin #Heidegger und Paul Celan als »Schriftfortsetzer« versteht. Der 3. Akt widmet sich schließlich dem Prosaautor, dem »Sätzemacher«, dessen Anschwellender Bocksgesang zu den großen essayistischen Provokationen der deutschen Öffentlichkeit zählt. Verschiedene Fassungen des Essays und Entwürfe zu »Der junge Mann« und »Die Unbeholfenen« machen sichtbar, wie die reflexive Prosa von Strauß entsteht, die – ebenso wie seine Theaterstücke – die deutsche Gegenwartsgeschichte kritisch kommentiert und damit immer wieder neue Debatten auslöst. Im Rahmen der Ausstellung werden außerdem Theaterfotografien von Ruth Walz gezeigt.
1. Dezember 2024 bis 16. Februar 2025, die Ausstellung wird am 1. Dezember um 11 Uhr im Literaturmuseum der Moderne (Leibinger Auditorium) eröffnet, um Anmeldung wird gebeten per E Mail an museum@dla-marbach.de, die Veranstaltung »Botho Strauss: Gebärdensammler« in Kooperation mit der BBAW, Berlin, ursprünglich geplant am 19. Dezember 2024, entfällt, mehr …