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Erneuerbar statt fossil, »Tag der biobasierten Werkstoffe« blickt auf Beispiele, Rahmenbedingungen, Forschung und Förderung

Von Christian Schröter, 30. Dezember 2024, Lesedauer 2 Minuten, 55 Sekunden

Erneuerbar statt fossil, »Tag der biobasierten Werkstoffe« blickt auf Beispiele, Rahmenbedingungen, Forschung und Förderung

Kreis Gütersloh, 29. November 2024

Zahlreiche Materialien, die in industrieller Produktion genutzt werden, basieren auf fossilen Rohstoffen. Denn in den meisten Fällen ist #Erdöl oder #Erdgas der Grundstoff für #Kunststoffe und #Chemieprodukte. Aber der Einsatz biobasierter Werkstoffe, also Stoffe, die auf erneuerbaren Ressourcen basieren, nimmt zu. Beim »Tag der biobasierten Werkstoffe« berichteten Impulsgeber aus Konzernen sowie aus kleineren und mittleren Unternehmen dazu, wie sie bereits biobasierte Stoffe einsetzen. Außerdem waren die nachhaltige Transformation der #Wirtschaft, der Stand der #Forschung, aber auch Finanzierungsmöglichkeiten und Fördermöglichkeiten Thema. Rund 70 Gäste folgten der Einladung des »Netzwerks biobasierte Werkstoffe« in die Zentrale der #Volksbank #Ostwestfalen in #Gütersloh und diskutierten über Herausforderungen und Chancen von biobasierten Materialien.

»Ziel der Landesregierung ist es, Nordrhein Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion in Europa zu transformieren«, sagte Dr. Sabine Blankenship, Referentin für Biotechnologie und Bioökonomie im Ministerium für #Wirtschaft, #Industrie, #Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein Westfalen. »Auf dem Weg zu diesem Ziel spielen Biomasse und daraus gewonnene biobasierte Werkstoffe eine wichtige Rolle, denn Schätzungen von führenden Instituten gehen davon aus, dass rund ein Fünftel des Kohlenstoffbedarfs in der Industrie durch Biomasse gedeckt werden kann«, so Blankenship. Dabei ist das Thema biobasierte Werkstoffe kein reines Zukunftsthema: Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh nutzen bereits aktiv biobasierte Werkstoffe, entwickeln diese weiter oder setzen diese bereits in Produkten ein. So berichtete Volker Willich von seinem Unternehmen #Willich #Wax #Solutions aus #Versmold. Das neu gegründete Unternehmen bietet biobasierte Beschichtungen für die Papier und Verpackungsindustrie und ersetzt so fossil basierte Kunststoffe. Auch beim Verler Türenhersteller und Torhersteller #Teckentrup werden bereits biobasierte Werkstoffe eingesetzt. Dominik Schreiber, von der »NatStruct« AG, einem Start up, das eng mit Teckentrup zusammenarbeitet, berichtete von einer Türfüllung, die auf biobasierten Rohstoffen fußt. Nikolas Seemann vom Gütersloher Unternehmen Pfleiderer stellte zudem eine natürliche wie nachhaltigen Spanplatte auf biogener Basis vor.

Neben guten Beispielen aus der lokalen Wirtschaft berichteten zudem bekannte Konzerne, warum und wie sie bereits biobasierte Werkstoffe einsetzen. So sprach Ralf Kelle von der #Evonik Industries AG mit Blick auf den Klimawandel von der Notwendigkeit einer Veränderung in der industriellen Produktion: »Nichts zu tun, ist keine Option«, sagte Kelle. »Allein schon, weil die Kosten des Nichts Tuns im Verlaufe der Zeit exponentiell ansteigen werden«, so Kelle. Dazu berichteten Dr. Kira Neubauer zur nachhaltigen Rohstofftransformation bei #Henkel Consumer Brands und Dr. Hartmut Henneken von der Jowat SE aus Detmold zu den Nachhaltigkeitszielen in den Bereichen der Konsumentenmarken und der Klebstoffindustrie.

Neben Anwendungsmöglichkeiten stand auch das Thema #Forschung im Fokus. Dabei sind biobasierte Werkstoffe an sich keine neue Technologie: »Das Prinzip der biobasierten Werkstoffe ist nicht neu«, sagte Dr. Florian Brüning von der #Universität #Paderborn. »Allerdings steigt der Druck, Produkte und Prozesse nachhaltiger zu gestalten. Deshalb werden jetzt einige, vielleicht schon ältere Ideen und Konzepte erneut spannend«, so Brüning. Neben Brüning beleuchteten #Experten der #TH #OWL, der Universität Bielefeld und der #Hochschule Bielefeld die Kooperationsangebote und Forschungsangebote, die Unternehmen rund um biobasierte Werkstoffe wahrnehmen können. Anschließend waren Marktchancen und hindernisse als auch Kooperationspartner und Förderprogramme im Bereich Bioökonomie Thema.

Das »Netzwerk biobasierte Werkstoffe« unterstützt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen im Kreis Gütersloh dabei, sich auf die Transformation in eine defossilisierte, zirkuläre Wirtschaftsform vorzubereiten und somit die Wettbewerbsfähigkeit regionaler Unternehmen zu erhalten und zu stärken.

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