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Einer von vielen Kommentaren zur Bürgermeisterwahl in Gütersloh

Von Christian Schröter, 2. 2024, Lesedauer 2 Minuten, 2 Sekunden

Einer von vielen Kommentaren zur Bürgermeisterwahl in Gütersloh

Gütersloh, 2. Dezember 2024

Bis auf einen geben sich alle Parteien und Kandidaten respektlos … und verlieren. Zumindest ist das eine #Koinzidenz.

Aktuell erleben wir, was passiert, wenn niemand mehr mit niemandem spricht (beziehungsweise nur noch mit ihm »Genehmen«) und wenn alle die mentale Reife von Dreijährigen an den Tag legen: der totale, eklektische Zerfall – im Großen wie im Kleinen.

Krieg ist nicht unvermeidlich, auch wenn es so zu sein scheint. Er lässt sich ganz leicht vermeiden: durch einen Interessensausgleich. Aber dazu müssten alle Beteiligten erst einmal lernen, was das ist, und wie man ihn herbeiführt. Das scheitert freilich schon daran, dass niemand dem anderen überhaupt noch irgendwelche Interessen zubilligt. Der eine nicht, der andere aber auch nicht.

Es gab schon in der #Antike viel #Weisheit. Sie wurde bloß kaum verstanden, teils vergessen, teils völlig missverstanden. Etwa der römische Rechtsgrundsatz »suum cuique«. Der Begriff steht für nichts anderes als den Interessensausgleich. Er bedeutet nicht »Jedem das, was er verdient«. Ganz und gar nicht.

Ein weiteres Beispiel ist die Quantentheorie, die schon #Heraklit erkannt hat (und logisch hergeleitet hat), was aber heute völlig missverstanden wird. Im Gegenteil wird er fast als Trottel hingestellt.

Aktuell findet der Dunning Kruger Effekt live statt. Mehr als das: Es findet auch ein »Reverse Dunning Kruger Effekt« statt. Und beides sowohl aktiv als auch passiv. Soll heißen: Je inkompetenter jemand ist, für umso kompetenter hält er sich. Die »Reverse« Variante bedeutet: Je kompetenter jemand ist, für umso inkompetenter hält er sich (vergleiche »Ich weiß, dass ich nichts weiß«). »Passiv« bedeutet, dass er auch von allen anderen für ebendies gehalten wird.

Übrigens hat Sokrates (wenn es ihn überhaupt gab) das so nicht gesagt – also hat es jedenfalls #Plato gesagt. Das ist eine schlechte und missverständliche Übersetzung beziehungsweise Zusammenfassung. Der Satz lautet »Denn von mir selbst wusste ich, dass ich gar nichts weiß« … heute und leichter verständlich könnte man sagen »Jeden Tag habe ich das Gefühl, gestern noch gar nichts gewusst zu haben«. Oder »Man lernt nie aus«. Ein Engländer der Neuzeit hat es etwas snobistisch so formuliert, dass es den Dummen am Inventar mangelt, um zu erkennen, wie dumm sie sind. Was umgekehrt bedeutet, dass man, je klüger man ist oder wird, desto mehr erkennt, wie wenig man weiß beziehungsweise was man alles nicht weiß.

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